Aktuelles zu Kahla
Kahla verschwistert sich mit einer italienischen Stadt und weiht neue Orgel ein (2021)
Anfang Oktober ist unsere Partnerstadt Kahla mit Castelnovo ne‘ Monti in der Toskana eine Städtepartnerschaft eingegangen, wozu auch Vertreter der Stadt Schorndorf und des Partnerschaftsvereins eingeladen waren. Aus dieser Stadt wurden im zweiten Weltkrieg über dreitausend Menschen deportiert zur Zwangsarbeit in der NS Rüstungsfabrik Reimahg, von denen zahlreiche zu Tode kamen. Seit mehr als dreißig Jahren kommen von Castelnovo Nachfahren nach Kahla, um die Gräber ihrer Vorfahren zu besuchen. Neben diesen war auch eine große Schülergruppe von dort anwesend. Die jungen Leute erforschen die Gegend in der ihre Vorfahren ihre letzten Jahre verbracht haben. Die Festrede im Rathaussaal hielt der Ministerpräsident des Freistaats Thüringen Bodo Ramelow. Da er mit einer Italienerin verheiratet ist, konnte er passende Vergleiche ziehen. Die Urkunde wurde unterzeichnet von Bürgermeister Jan Schönfeld und Sindaco Enrico Bini. Beide wünschen sich eine gute Beziehung mit vielen erfreulichen Kontakten. Dieter Stops, Partnerschaftsvereinsvorsitzender von Kahla, fordert, dass die traurige gemeinsame Vergangenheit nicht vergessen werden darf. Er hofft dass sich die Menschen der beiden Kulturen besser kennenlernen, verstehen und achten. Luciano Fuschillo, Gymnasiallehrer und Mitglied des Partnerschaftsausschusses von Castelnovo ne‘ Monti berichtet von Praktika und Studienaktivitäten, die die persönliche Entwicklung der Bürger fördern. Für die Stadt Schorndorf sprach Gemeinderätin Sabine Brennenstuhl, in Vertretung für OB Klopfer. Sie freue sich, dass trotz der leidvollen Geschichte der beiden Städte eine lebendige Partnerschaft entstanden ist, und die Vergangenheit aufgearbeitet werden kann.
v.l.: BM Jan Schönfeld, Botschaftsrätin Anna Bertoglio, MP Bodo Ramelow, Sindaco Enrico Bini
Am 23. Oktober konnte die evangelische Kirchengemeinde Kahla nach langen Jahren die Fertigstellung des 1. Teils der neuen Johann-Walter-Orgel feiern. Im Zuge der Renovierung der Margarethenkirche war ein Ersatz für die alte, kaum mehr spielfähige Orgel unumgänglich geworden. Über Jahre hinweg wurden Spenden gesammelt, auch aus Schorndorf kamen Zuschüsse für das Projekt, von der evangelischen Gemeinde, dem Partnerschaftsverein und etlichen Privatleuten. Pate der Sammelaktion ist der bekannte Opernsänger und Entertainer Gunter Emmerlich, der auch bei der Orgeleinweihung aktiv dabei war. Der Partnerschaftsverein Schorndorf war durch unsere Ressortleiterin Kahla, Marion Rube, vertreten.
Rede BM Schönfeld 3.10.2020
Sehr geehrte Damen und Herren,
Im Namen des Stadtrates, der Stadtverwaltung und im Namen meiner Frau darf ich Sie herzlich auf dem Gries an der Partnerschaftseiche begrüßen.
Wie vor 30 Jahren erleben wir eine Zeit mit vielen Veränderungen und Auswirkungen auf unser alltägliches Leben. Ob im Beruf, in der Freizeit oder im öffentlichen Leben bestimmt ein Virus der zur weltweiten Pandemie wurde, unser Leben.
So sind auch die Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit auf ein Minimum reduziert, Großveranstaltungen finden nicht statt. Deshalb freue ich mich, mit Ihnen gemeinsam in diesem kleinen Rahmen ein so großes Ereignis feiern zu dürfen. Besonders freue ich mich über den Besuch aus unserer Partnerstadt Schorndorf. Liebe Freunde aus Schorndorf seien Sie herzlich Willkommen in Kahla.
Rede Prof. Dr. Hellwig 03.10.2020
Rede von Herrn Prof. Dr. Frank Hellwig am 3.10.2020 in Kahla, zum 30. Jahrestag der deutschen Einheit:
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute, am 3.Oktober 2020, feiern wir 30 Jahre deutsche Einheit. Es ist schön, dass wir uns dazu mit Bürgerinnen und Bürgern unserer Partnerstadt Schorndorf treffen können. Diese Partnerschaft ist mit unserer gemeinsamen Geschichte vor und nach der Wiedervereinigung Deutschlands eng verbunden.
Gerne denke ich zurück an das Jahr 2011, als hier Oberbürgermeister Matthias Klopfer und Bürgermeister Bernd Leube die Partnerschaftseiche gepflanzt haben. Die Eiche hatten wir gewählt, weil sie in Geschichten und Sagen immer ein besonderer Baum gewesen ist. Sie steht sinnbildlich für Festigkeit und Dauerhaftigkeit. Auch in der Vergangenheit sind zu besonderen Anlässen Eichen gepflanzt worden, zum Beispiel Luthereichen zur Erinnerung an dessen Standhaftigkeit im Glauben.
Besuch in Kahla zum 30. Jahrestag der deutschen Einheit (2020)
Aus Anlass des 30. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung ist eine Delegation des Partnerschaftsvereins nach Kahla gereist. In dem Dorf Mödlareuth an der bayrisch-thüringischen Grenze wurde während einer Führung die Situation in dem geteilten Dorf während der 23 Jahre der deutschen Teilung durch eine Grenzmauer anschaulich dargestellt. Das deutsch-deutsche Museum will die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und alltagsgeschichtlichen Aspekte der Teilung vermitteln. Die Gedenkstätte ist ein Zeugnis für die Verbrechen der SED-Diktatur sowie ein Ort des Erinnerns an die deutsche Teilung und des Gedenkens an deren Opfer. Im Freigelände sind die Grenzanlagen rekonstruiert. Die betroffenen Gesichter zeigten wie unfassbar und erschütternd die Teilnehmer es fanden wieviel Energie die Verantwortlichen in der DDR aufwendeten, um die Menschen in ihrem Land zu halten. Zum Glück ist das nun Vergangenheit.
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Besuch in Kahla (2017)
Auf der von Marion Rube organisierten Fahrt des Partnerschaftsvereins wurde die Teufelshöhle in Pottenstein mit ihren beeindruckenden Hallen erwandert. Auf dem Marktplatz von Kahla wurde die Reisegruppe von Bürgermeisterin Nissen-Roth und vielen hier bekannten Gesichtern begrüßt. Abends war gemütliches Beisammensein mit Thüringer Würstchen und allem was dazugehört im Hof des interessanten Stadtmuseums.