Die Städtepartnerschaft zwischen Tulle und Schorndorf war eine der ersten nach dem 2. Weltkrieg. Die Freundschaft zwischen dem Schwäbischen Albverein und den Troubadours aus Tulle währt noch heute, es waren sogar zwei der Tänzer hier, die schon am Anfang dabei waren. Schon bei der Begrüßung in der Orangerie zeigten sie wie fit sie trotz der großen Hitze beim Tanzen noch sind. Die Betreuung lag hier lange Jahre bei Anne Marie Heiderich, seit einigen Jahren wurde sie durch Brigitte Cajar abgelöst, unterstützt durch Cornelia Dieterle.
Die Städtepartnerschaft mit Bury wurde während der 25-jährigen Partnerschaftsfeier mit Tulle geschlossen, da es zwischen diesen beiden Städten auch schon Kontakte gab. Anruth Theurer kümmert sich seit den Anfängen um die Austausche und hat diese Gruppe wieder hervorragend betreut. Sie selbst hat diese Partnerschaft mitbegründet und pflegt noch heute die ersten Freundschaften. Tatkräftig unterstützt wurde Sie dabei früher von Liselotte Gast, jetzt von Andrea Grözinger und Robert Kendall.
Auch aus Kahla und Dueville waren die beiden Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine angereist.
Weiterlesen: Doppeltes Partnerschaftsjubiläum mit Tulle und Bury
Ralf Beck vom Partnerschaftsverein hat die Reise zu diesem außergewöhnlichen Anlass bestens organisiert und durchgeführt. Zu Beginn der Reise wurde ein Stopp in Boston eingelegt um sich der anderen Zeitzone anzupassen. In der geschichtsträchtigen Stadt ließ sich die Gruppe während einer Führung im beeindruckenden State House über die Geschichte Neuenglands informieren. Davor wird John F. Kennedy, der 35. Präsident der USA und ein Sohn der Stadt, mit einer Statue geehrt. Landestypisches Essen, einschließlich dem berühmten Lobster, galt es zu probieren. Bei einem Spaziergang auf dem Freedom Trail entdeckt man viele andere historische Gebäude und am Hafen wird man an die Boston Tea Party 1773 erinnert. Um die Geschichte der Unabhängigkeit der schwarzen Bevölkerung geht es im Civil Rights Museum in Birmingham. Ein emotionaler Auftakt für den Besuch in den Südstaaten. Dort ist unter anderem die bekannte Rede von Martin Luther King in Washington in einem Film zu sehen. Das Daimler Besucherzentrum hatte extra länger geöffnet, damit die Gäste die schönen Oldtimer dort, unter anderem Daimlers erste Motorkutsche, bewundern konnten.
Auftakt zum fünfzig-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft Tulle-Schorndorf
Zu drei umjubelten Auftritten beim Partnerstädtetag der CMT ist die Gruppe „Les falots corrèziens“ mit Mitgliedern aus der Gegend um Tulle angereist. Sie haben sich extra zu diesem Anlass zusammengefunden aus verschiedenen erfolgreichen Musik- und Tanzgruppen der Region um unsere Partnerstadt in Frankreich. Zu den Musikern gehören zwei Akkordeonspieler, ein Mann, der noch die Drehleier beherrscht und ein professioneller Dudelsackspieler. Die Tanzgruppe setzt sich aus zwei bäuerlichen Paaren und zwei bürgerlichen Paaren zusammen, erkennbar an der Kleidung. Zum Repertoire gehören Mazurkas, Bourrées, Walzer und Polkas. Untergebracht waren die Franzosen bei Mitgliedern des Partnerschaftsvereins, die sich auch um den Transport von Kostümen und Instrumenten gekümmert haben, da die Gruppe mit der Bahn angereist ist. Neben einer Stadtführung in Schorndorf und einem Spaziergang rund um den Stuttgarter Schlossplatz gab es ein gemeinsames Abendessen mit den Gastgebern im Schorndorfer Kesselhaus, wo bei ausgelassener Stimmung alle mittanzten. Der Höhepunkt war am Freitagabend der Auftritt im Zentrum für internationale Begegnungen unter großer Teilnahme von begeisterten Schorndorfern. Bürgermeister Hemmerich bedankte sich bei den Tuller Gästen und beim Partnerschaftsverein. Thomas Röder, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins freute sich, dass zum Auftakt des Jubiläumsjahres, fünfzig Jahre Städtepartnerschaft mit Tulle, eine Tanzgruppe gekommen ist. Immerhin gehen die Anfänge unter anderem auf Begegnungen des Schorndorfer Albvereins und einer Trachtengruppe aus Tulle zurück. Sein Dank ging an Brigitte Cajar, die sich im Verein um die Beziehung zu Tulle kümmert, für die gute Organisation und an die Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit und die finanzielle Unterstützung. Besonderer Dank ging auch an die Gastgeber und allen Spendern für das Buffet, ohne die eine solche Aktion nicht zu bewältigen wäre. In der Pause gab es französische Leckereien und danach wurde das Publikum zum mitmachen aufgefordert. Es war ein gelungener Abend an den sich alle gern erinnern werden.
Kurz vor Weihnachten 2018 ist Guy Jean-Pierre Plas im Alter von 63 Jahren einer schweren Krankheit erlegen. Er war seit über 30 Jahren im Partnerschaftskomitee in Tulle tätig, seit 1990 dessen Präsident. In dieser Zeit hat er sich maßgeblich um die Städtepartnerschaft zwischen Tulle und Schorndorf verdient gemacht. Die Partnerschaft mit Dueville ist 2013 durch ihn mitbegründet worden. Auch die Kontakte mit Bury hat er die letzten Jahre mit seinen Mitstreitern gefördert. Seit 2000 war er auch 2. Vorsitzender des Partnerschaftsvereins für die Region Limousin, der rund 80 Vereine unterstützt.
Ungefähr 40 mal war Jean-Pierre in Schorndorf und hatte hier auch viele Freunde gewonnen.1994 erhielt er die Partnerschaftsmedaille, später auch die Daimlermedaille. Im Jahre 2015 wurde er vom deutschen Konsul in Bordeaux für seine Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft ausgezeichnet. Er sprach sehr gut deutsch und war ein wichtiger Ansprechpartner für die hiesige Stadtverwaltung und den Partnerschaftsverein unter anderem im Zusammenhang mit der Planung für die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft die schon in vollem Gange waren.
Um dem überzeugten Europäer die letzte Ehre zu erweisen sind die Präsidenten der Partnervereine aus Schorndorf und Dueville mit kleinen Delegationen zur kurzfristig angesetzten Einäscherung nach Tulle gefahren. Am Abend trafen sich noch einmal viele Freunde und Bekannte zur Totenmesse.
Die zwei Tänzerinnen und zwei Tänzer zeigten eine preisgekrönte Choreographie, eine Weiterentwicklung von ehemaligen Folkloretänzen in Anlehnung an die Industrialisierung im Baskenland. „GELAJAUZIAK - Der Platz als Treffpunkt für einen neuen Blick auf traditionelle Tänze“ lautete der Titel ihrer einstündigen Aufführung. Urko Mitxelena, Alain Maya, Izar Aizpuru und Nerea Vesga sind auf Einladung der Stadt nach Schorndorf gekommen, betreut wurden sie vom Partnerschaftsverein, insbesondere von Heidrun Bacher. Im Anschluss war Gelegenheit sich über die Tänze mit anderen Gästen zu unterhalten. Die Tänzer arbeiten eng mit ihrer Heimatgemeinde Errenteria zusammen, die sie auch repräsentieren. So kam es zum Auftritt auf der Touristik Messe CMT am erstmalig stattfindenden Städtepartnerschaftstag. Interesse und Begeisterung beim Publikum waren groß. Schließlich hat die 2001 gegründete Tanzgruppe schon viele nationale und internationale Preise gewonnen.