Weil viele Reisen und Besuche wegen Corona verschoben werden mussten, hat der Partnerschaftsverein eine Videokonferenz angeregt, bei der Verantwortliche aller Partnerstädte vertreten waren. So konnten sich die Aktiven endlich mal wieder sehen und neue Pläne besprechen, damit es zu keinen Überschneidungen oder Häufungen bei den Reisen kommt. Bei allen Planungen gilt die Voraussetzung, dass die Coronalage wieder Reisen in vernünftiger und sicherer Weise zulässt.
Der für Anfang Dezember angesagte Besuch der Amerikaner aus Tuscaloosa musste verschoben werden, er soll nun Ende Mai 2022 stattfinden, zum 25-jährigen Jubiläum. Der Gegenbesuch in Tuscaloosa ist für Ende August vorgesehen. Im April sollen Gäste aus Dueville/ Italien zu Besuch kommen. Ende Juli hoffen die Mitstreiter um Thomas Röder endlich auch das 25-jährige Jubiläum mit Bury in England nachfeiern zu können, das seit letztem Jahr mehrfach verschoben werden musste. Diese ersten Planungen werden jetzt mit den jeweiligen Stadtverwaltungen abgestimmt und final terminiert.
Solche kleinen Gipfeltreffen zwischen den Partnerschaftsvereinen der Städte gab es schon mehrmals, etwa in Paris und Berlin. Das letzte gemeinsame Treffen fand 2018 in Manchester statt. So lassen sich die Kontakte zwischen den einzelnen Städten vertiefen und besser koordinieren. Auch generelle Fragen wie Finanzierung und Werbung von Nachwuchs stehen regelmäßig zur Diskussion. Daraus ergeben sich neue Anregungen für die Arbeit der einzelnen Vereine.
Anfang Oktober ist unsere Partnerstadt Kahla mit Castelnovo ne‘ Monti in der Toskana eine Städtepartnerschaft eingegangen, wozu auch Vertreter der Stadt Schorndorf und des Partnerschaftsvereins eingeladen waren. Aus dieser Stadt wurden im zweiten Weltkrieg über dreitausend Menschen deportiert zur Zwangsarbeit in der NS Rüstungsfabrik Reimahg, von denen zahlreiche zu Tode kamen. Seit mehr als dreißig Jahren kommen von Castelnovo Nachfahren nach Kahla, um die Gräber ihrer Vorfahren zu besuchen. Neben diesen war auch eine große Schülergruppe von dort anwesend. Die jungen Leute erforschen die Gegend in der ihre Vorfahren ihre letzten Jahre verbracht haben. Die Festrede im Rathaussaal hielt der Ministerpräsident des Freistaats Thüringen Bodo Ramelow. Da er mit einer Italienerin verheiratet ist, konnte er passende Vergleiche ziehen. Die Urkunde wurde unterzeichnet von Bürgermeister Jan Schönfeld und Sindaco Enrico Bini. Beide wünschen sich eine gute Beziehung mit vielen erfreulichen Kontakten. Dieter Stops, Partnerschaftsvereinsvorsitzender von Kahla, fordert, dass die traurige gemeinsame Vergangenheit nicht vergessen werden darf. Er hofft dass sich die Menschen der beiden Kulturen besser kennenlernen, verstehen und achten. Luciano Fuschillo, Gymnasiallehrer und Mitglied des Partnerschaftsausschusses von Castelnovo ne‘ Monti berichtet von Praktika und Studienaktivitäten, die die persönliche Entwicklung der Bürger fördern. Für die Stadt Schorndorf sprach Gemeinderätin Sabine Brennenstuhl, in Vertretung für OB Klopfer. Sie freue sich, dass trotz der leidvollen Geschichte der beiden Städte eine lebendige Partnerschaft entstanden ist, und die Vergangenheit aufgearbeitet werden kann.
v.l.: BM Jan Schönfeld, Botschaftsrätin Anna Bertoglio, MP Bodo Ramelow, Sindaco Enrico Bini
Am 23. Oktober konnte die evangelische Kirchengemeinde Kahla nach langen Jahren die Fertigstellung des 1. Teils der neuen Johann-Walter-Orgel feiern. Im Zuge der Renovierung der Margarethenkirche war ein Ersatz für die alte, kaum mehr spielfähige Orgel unumgänglich geworden. Über Jahre hinweg wurden Spenden gesammelt, auch aus Schorndorf kamen Zuschüsse für das Projekt, von der evangelischen Gemeinde, dem Partnerschaftsverein und etlichen Privatleuten. Pate der Sammelaktion ist der bekannte Opernsänger und Entertainer Gunter Emmerlich, der auch bei der Orgeleinweihung aktiv dabei war. Der Partnerschaftsverein Schorndorf war durch unsere Ressortleiterin Kahla, Marion Rube, vertreten.
In Schorndorfs französischer Partnerstadt Tulle fand die „Première Biennale Européene d‘histoire locale“, ein Vortragswochenende zum Thema lokale europäische Geschichte in den 50er Jahren statt. Hochkarätige Redner sprachen unter anderem zu den Themen Immigration, Landwirtschaft oder die Rolle der Frauen. Außer einer Ausstellung mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen waren interessante Schautafeln zur Geschichte von Tulle, Tulles portugiesischer Partnerstadt Lousada und Schorndorf zu sehen. Der Schorndorfer Beitrag wurde von Frau Dr. Bergler und Frau Raczek vom Heimatmuseum gestaltet.
Lange war nicht klar, ob die Corona-Situation die Veranstaltung zulassen würde. Schließlich war die Inzidenz halb so hoch, wie in Schorndorf. So waren dann Vertreter aus Dueville, Lousada und Schorndorf anwesend. Der Partnerschaftsverein machte sich mit einigen Vertretern um seinen 1. Vorsitzenden Thomas Röder und Brigitte Cajar, Ressortleiterin für Tulle, auf den Weg. So konnte man sich über die jeweilige Situation, vor allem hinsichtlich COVID, austauschen. Es gab überall erhebliche Einschränkungen, aber allmählich ist wieder mehr möglich.
Sonntag morgens boten die Schorndorfer an einem Marktstand Schorndorfer Apfelsaft, Bürgerstiftungswein und Winzersekt an. Zum Probieren gab es auch Baguette mit Leberwurst und Schinkenwurst. Bei dieser Gelegenheit trafen sich viele Tuller Bürger und Teilnehmer der Konferenz, welche die kulinarischen Angebote aus Schorndorf gerne nutzten. Dabei kam es zu interessanten Begegnungen und Gesprächen. Tatkräftig unterstützt wurde der Verein dankenswerterweise von Gérard Amann, zuständig für Schorndorf beim Tuller Partnerschaftskomitee.
Demnächst werden sich die Vorstände der Partnerstädte bei einer Videokonferenz über neue Termine für coronabedingt ausgefallene Reisen verständigen. Da nicht alles gleichzeitig nachgeholt werden kann, müssen diese Termine gut abgesprochen werden.
Bei der Mitgliederhauptversammlung des Partnerschaftsvereins am 2. Juli 2021 konnten als Gründungsmitglieder für 40 Jahre Mitgliedschaft Andreas Spätgens und Thomas Röder geehrt werden. Nicht dabei sein konnten leider: Anne Marie Heiderich, Ulrich Leibbrand, Walter Stösser, Anruth Theurer sowie Christel Wöhrle. Für 25 Jahre Treue zu dem Verein wurden geehrt Heidrun Bacher und Familie Dieterle, nicht dabei, Nicole Marquard-Lindauer.
Bei den Vorstandswahlen wurde die langjährige, verdiente Kassiererin Christel Störner verabschiedet, neu gewählt wurde Christa Einsele. Der restliche Vorstand und die Ausschussmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Hier Eindrücke vom Osterbrunnen in Schorndorf, den die Landfrauen wieder super geschmückt haben. Herzlichen Dank an Katharina Cherchi, für den tollen Clip!
Schorndorfer_Osterbrunnen_2021.mp4