Berichte zu Tulle
Tanzgruppe aus Tulle zu Gast bei der CMT und im ZiB (2019)
Auftakt zum fünfzig-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft Tulle-Schorndorf
Zu drei umjubelten Auftritten beim Partnerstädtetag der CMT ist die Gruppe „Les falots corrèziens“ mit Mitgliedern aus der Gegend um Tulle angereist. Sie haben sich extra zu diesem Anlass zusammengefunden aus verschiedenen erfolgreichen Musik- und Tanzgruppen der Region um unsere Partnerstadt in Frankreich. Zu den Musikern gehören zwei Akkordeonspieler, ein Mann, der noch die Drehleier beherrscht und ein professioneller Dudelsackspieler. Die Tanzgruppe setzt sich aus zwei bäuerlichen Paaren und zwei bürgerlichen Paaren zusammen, erkennbar an der Kleidung. Zum Repertoire gehören Mazurkas, Bourrées, Walzer und Polkas. Untergebracht waren die Franzosen bei Mitgliedern des Partnerschaftsvereins, die sich auch um den Transport von Kostümen und Instrumenten gekümmert haben, da die Gruppe mit der Bahn angereist ist. Neben einer Stadtführung in Schorndorf und einem Spaziergang rund um den Stuttgarter Schlossplatz gab es ein gemeinsames Abendessen mit den Gastgebern im Schorndorfer Kesselhaus, wo bei ausgelassener Stimmung alle mittanzten. Der Höhepunkt war am Freitagabend der Auftritt im Zentrum für internationale Begegnungen unter großer Teilnahme von begeisterten Schorndorfern. Bürgermeister Hemmerich bedankte sich bei den Tuller Gästen und beim Partnerschaftsverein. Thomas Röder, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins freute sich, dass zum Auftakt des Jubiläumsjahres, fünfzig Jahre Städtepartnerschaft mit Tulle, eine Tanzgruppe gekommen ist. Immerhin gehen die Anfänge unter anderem auf Begegnungen des Schorndorfer Albvereins und einer Trachtengruppe aus Tulle zurück. Sein Dank ging an Brigitte Cajar, die sich im Verein um die Beziehung zu Tulle kümmert, für die gute Organisation und an die Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit und die finanzielle Unterstützung. Besonderer Dank ging auch an die Gastgeber und allen Spendern für das Buffet, ohne die eine solche Aktion nicht zu bewältigen wäre. In der Pause gab es französische Leckereien und danach wurde das Publikum zum mitmachen aufgefordert. Es war ein gelungener Abend an den sich alle gern erinnern werden.
Trauer um Jean-Pierre Plas (2018)
Kurz vor Weihnachten 2018 ist Guy Jean-Pierre Plas im Alter von 63 Jahren einer schweren Krankheit erlegen. Er war seit über 30 Jahren im Partnerschaftskomitee in Tulle tätig, seit 1990 dessen Präsident. In dieser Zeit hat er sich maßgeblich um die Städtepartnerschaft zwischen Tulle und Schorndorf verdient gemacht. Die Partnerschaft mit Dueville ist 2013 durch ihn mitbegründet worden. Auch die Kontakte mit Bury hat er die letzten Jahre mit seinen Mitstreitern gefördert. Seit 2000 war er auch 2. Vorsitzender des Partnerschaftsvereins für die Region Limousin, der rund 80 Vereine unterstützt.
Ungefähr 40 mal war Jean-Pierre in Schorndorf und hatte hier auch viele Freunde gewonnen.1994 erhielt er die Partnerschaftsmedaille, später auch die Daimlermedaille. Im Jahre 2015 wurde er vom deutschen Konsul in Bordeaux für seine Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft ausgezeichnet. Er sprach sehr gut deutsch und war ein wichtiger Ansprechpartner für die hiesige Stadtverwaltung und den Partnerschaftsverein unter anderem im Zusammenhang mit der Planung für die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft die schon in vollem Gange waren.
Um dem überzeugten Europäer die letzte Ehre zu erweisen sind die Präsidenten der Partnervereine aus Schorndorf und Dueville mit kleinen Delegationen zur kurzfristig angesetzten Einäscherung nach Tulle gefahren. Am Abend trafen sich noch einmal viele Freunde und Bekannte zur Totenmesse.
Schorndorfer im Mai in Tulle (2018)
Am Pfingstmontag früh morgens machte sich eine Reisegruppe des Partnerschaftsvereins unter der bewährten Leitung von Brigitte Cajar mit dem Omnibus auf den Weg nach Tulle. Während der Rast in Belfort wurde der in den Fels gehauene Löwe der riesigen Befestigungsanlage bewundert. Das erste gemeinsame Abendessen fand in Lyon in einem vom bekannten Koch Bocuse gegründeten Restaurant statt. In Lyon wurde dann auch übernachtet und am nächsten Morgen wurde allen die Besonderheiten der berühmten Basilika Notre-Dame de la Fourfière erklärt. Im Inneren gab es viele Mosaikbilder zu bestaunen. Anschließend konnte sich jeder in der mittelalterlichen Altstadt nach Gusto verköstigen.
Tuller während der SchoWo zu Besuch (2016)
Nach langen Jahren wollten die Freunde aus Tulle mal wieder eine SchoWo miterleben. Deshalb wurde der Termin für den Besuch auf Mitte Julie gelegt. Auf der Anfahrt war eine Übernachtung in Heidelberg vorgesehen. Die alte Universitätsstadt wurde den Franzosen durch Monika Dreyer vorgestellt, die lange Jahre in Schorndorf gelebt hat und viele Freunde auch in Tulle hat.
Für den Aufenthalt in Schorndorf haben sich die Tullisten eine Fahrt nach Würzburg gewünscht um die im Barockstil erbaute Residenz zu bewundern. Brigitte Cajar und Richard Henn haben den Ausflug vorbereitet und gekonnt durchgeführt.
Beim Empfang in der „belle étage“ des Rathauses ging OB Klopfer auf das am Abend zuvor in Nizza stattgefundene Attentat ein. Wir müssen unsere demokratischen Werte jetzt erst recht hochhalten, so seine Ansicht. Er berichtete auch vom Tod von Pierre Diederichs, der lange 2. Bürgermeister von Tulle war. Sein Vater wurde nach Dachau verschleppt und trotzdem hat er sich sehr für die Städtepartnerschaft engagiert. Er hat die Erinnerungskultur immer hochgehalten.
Jean-Pierre Plas war sehr traurig über das was in Nizza geschehen ist, sagte aber auch er hätte trotzdem Lust auf das Fest für das sie angereist waren. Er erklärte Brigitte Cajar zur „Stadtführerin für ewig“. Sie könne auch in Tulle Stadtführerin werden, da Sie schon 1968 zum ersten Mal dort war. Der Vorsitzende des Tuller Partnerschaftsvereins erzählte von 5 Kindern und Jugendlichen, die mitgekommen sind um den deutschen Alltag, die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede kennenzulernen. Ihm zufolge sei die Partnerschaft mit Schorndorf eine der erfolgreichsten Partnerschaften des Limousins. Es bestehen viele fast familiäre Beziehungen. Er hofft, dass das noch lange so weitergeht.
Nach Stadtrundgang und Heimatmuseum ging es schließlich auf zum großen Straßenfest. Dieses Jahr wurde es mit einer Schweigeminute für die Opfer von Nizza begonnen. Die Gäste hatten Gutscheine bekommen und ließen sich unsere Würste und das Bier schmecken.
Der Samstag war wieder für gemeinsame Zeit der Gäste mit den Gastgebern zum näheren kennenlernen eingeplant. Dann war der Austausch schon wieder vorbei und die Heimfahrt mit dem Bus begann.
Besondere Ehrung für Jean-Pierre Plas (2015)
Wenige Tage nach seinem 60. Geburtstag konnte Guy Jean-Pierre Plas, der langjährige Vorsitzende des Partnerschaftsvereins unserer französischen Partnerstadt Tulle aus den Händen von Generalkonsul Winfried Krug den diesjährigen "prix de l'amitié franco-allemande", also den Preis der französisch-deutschen Freundschaft, entgegennehmen. Die feierliche Zeremonie fand im Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Bordeaux statt. Wir freuen uns mit Guy Jean-Pierre Plas und gratulieren zu dieser Auszeichnung, verbunden mit einem herzlichen Dankeschön für sein unermüdliches und vorbildliches ehrenamtliches Engagement.