Fahrt des Partnerschaftsvereins nach Dueville

Der Partnerschaftsverein führte unter der Leitung von Riccardo Cherchi wieder seine traditionelle Fahrt nach Dueville durch. Bei schönstem Sommerwetter brach der Bus mit dem bewährten Fahrer Klaus Neumann früh morgens auf in den Süden. An Bord waren 37 froh gelaunte Teilnehmer, darunter auch viele, die das erste Mal an einer Fahrt in eine Partnerstadt teilnahmen. Das Mittagessen wurde in der Altstadt von Innsbruck mit ihren wunderschön bemalten Häusern eingenommen. Bei der Begrüßung in Dueville durch den Stadtverordneten, Lauro Brotto, und dem Vorsitzenden des dortigen Partnerschaftsvereins, Giuliano Bettanin, waren die angebotenen Erfrischungen hochwillkommen.

Am nächsten Morgen traf man sich schon früh wieder um an den Gardasee zu fahren. Mit dem Schiff ging es von Bardolino über Garda nach Sirmione, wo es neben den Grotten des Catull (eine antike Villenanlage) und dem Schloss außerhalb des touristischen Zentrums auch verwunschene Plätze am Ufer gibt. Es folgte eine Stadtführung in Peschiera. Zur Römerzeit haben sich hier wichtige Handelsstraßen gekreuzt. Später beherrschten die Venezianer die Stadt, bis sie von den Habsburgern vertrieben wurden. Es gab also trotz Saunatemperaturen viel zu sehen. Neben dem Fischereimuseum, mit zum Teil einzigartigen Werkzeugen und Materialien, besuchte die Gruppe das Museum im Palazzina storica. Am 8. November 1817 führte dort König Vittorio Emanuele III. nach dem Scheitern des Kongresses in Rapallo ein zweites Treffen mit den wichtigsten Politikern der Zeit durch, dessen Ergebnisse letztendlich zum Sieg der Entente und dem Ende des ersten Weltkriegs führte. Das Zimmer und ein Gemälde, das an das historische Ereignis erinnert, sind erhalten und können besichtigt werden. Danach fuhr ein Teil der Gruppe zum gemeinsamen Abendessen nach Dueville zurück. Mehr als die Hälfte hatte Karten für Bizet’s Oper „Carmen“ in der Arena von Verona und suchte zuvor in den Gassen nach einem geeigneten Abendessen. Trotz der anhaltenden Hitze und den harten Sitzen auf den römischen Steinstufen war es ein besonderes Erlebnis, das bis in die frühen Morgenstunden dauerte.

Der Samstag begann mit der Besichtigung der Palladio Villa Maser. Mit den nach verschiedenen Themen bemalten Zimmerwänden und Decken war der Baumeister allerdings nicht einverstanden. In einem separaten Gebäude ist eine Kutschensammlung mit verschiedenen Bauarten untergebracht. Nach einer kurvenreichen Fahrt durch Weinberge am Südhang der Alpen zauberte das Küchenteam der mitgereisten Gastgeber ein drei-Gänge Menü auf die Tische des Weinguts Combe, wo es aber zuvor verschiedene köstliche Prosecci zu probieren galt. Danach ging es weiter in Richtung Venedig durch das Weißweingebiet zwischen Valdobbiadene und Conegliano, das seit 2009 als Ursprungsgebiet höchstwertiger Weine (DOCG) zertifiziert ist.

In Folina infomierte Francesca Bettanin, die Kunstgeschichte studiert, über das Zisterzienserkloster, das um 1400 auf den Mauern eines Benediktinerklosters aus dem 12. Jahrhundert aufgebaut wurde. Im 18. Jahrhundert diente es als Wohnung für die arme Bevölkerung, bis Anfang des letzten Jahrhunderts die Kirche wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt wurde. Schließlich gab es noch eine weitere Sektprobe in der Hauptstadt des Proseccogebiets, Conegliano, bei Carpene Malvolti. Von dieser Firma, die in fünfter Generation geführt wird und schon viele Preise gewonnen hat, stammt der Name und das Verfahren Prosecco herzustellen.

Am Sonntag unternahmen die italienischen Familien mehr oder weniger große Ausflüge mit ihren Gästen. Abends fand das allseits beliebte Pizzafest statt, mit Pizza, Bier, Wein und Prosecco. Giuliano Bettanin erklärte in seiner Ansprache nicht den Tourismus sondern das Kennenlernen von Menschen und Kulturen fördern zu wollen und überreichte dem Schorndorfer Partnerschaftsverein Prosecco und Grappa. Ohne  Personen die schon lange dabei sind und immer wieder Gäste aufnehmen wäre das alles nicht möglich, sagte er. Thomas Röder, Schorndorfer Partnerschaftsvereinsvorsitzender, bedankte sich ganz herzlich bei den Gastgebern und den Organisatoren, insbesondere Giuliano Bettanin und Riccardo Cherchi. „Nicht nur wir kommen immer wieder gerne, auch die Familie Hirst aus der englischen Partnerstadt Bury ist zum wiederholten Male wieder dabei.“ Mit Tanz und südlicher Stimmung ging der Abend zu Ende und manch einer wollte gar nicht wieder heim. Wir haben Italien von seiner schönsten Seite erlebt, vor allem die herzliche Gastfreundschaft der Freunde. Dabei kann nicht jeder die jeweils andere Sprache - die Verständigung klappt trotzdem. Am nächsten Morgen galt es leider schon die Heimreise anzutreten, nach einem aufrichtigen „Arrividerci, bis zum nächsten Mal!“