Sehr geehrte Damen und Herren,

Im Namen des Stadtrates, der Stadtverwaltung und im Namen meiner Frau darf ich Sie herzlich auf dem Gries an der Partnerschaftseiche begrüßen.

Wie vor 30 Jahren erleben wir eine Zeit mit vielen Veränderungen und Auswirkungen auf unser alltägliches Leben. Ob im Beruf, in der Freizeit oder im öffentlichen Leben bestimmt ein Virus der zur weltweiten Pandemie wurde, unser Leben.

So sind auch die Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit auf ein Minimum reduziert, Großveranstaltungen finden nicht statt. Deshalb freue ich mich, mit Ihnen gemeinsam in diesem kleinen Rahmen ein so großes Ereignis feiern zu dürfen. Besonders freue ich mich über den Besuch aus unserer Partnerstadt Schorndorf. Liebe Freunde aus Schorndorf seien Sie herzlich Willkommen in Kahla.

In Wikipedia kann man zu diesem Thema folgende Einleitung finden:

Die deutsche Wiedervereinigung oder deutsche Vereinigung(1] (in der Gesetzessprache Herstellung der Einheit Deutschlands)(2] war der durch die friedliche Revolution in der DDR angestoßene Prozess der Jahre 1989 und 1990, der zum Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 führte. Die damit vollzogene deutsche Einheit, die seither an jedem 3. Oktober als Nationalfeiertag mit dem Namen Tag der Deutschen Einheit begangen wird, beendete den als Folge des Zweiten Weltkrieges in der Ära des Kalten Krieges vier Jahrzehnte währenden Zustand der deutschen Teilung.

So nüchtern kann man einen so emotionalen Moment beschreiben. Doch sind es die Emotionen die uns als Mensch ausmachen. Wir haben eine Zeit erlebt an der fast täglich tiefgreifende Änderungen unser Leben bestimmten. Viele Hoffnungen und auch Ängste haben die Menschen in Ost und West bewegt.

In den Kahlaer Nachrichten aus der Zeit von Oktober 1990 kann man in jeder Ausgabe Annoncen von neueröffneten Geschäften und Betrieben lesen. Es war für viele Menschen der Zeitpunkt mit Mut einen Neuanfang zu wagen.

Was passiert mit meinem Arbeitsplatz, wie funktioniert eine Krankenkasse, werden die Mieten bezahlbar bleiben oder wo kaufen wir günstig ein? Diese Fragen entstammen auch den Kahlaer Nachrichten aus dieser Zeit.

Bewegt hat uns auch das Thema Ost und West. Vieles wurde miteinander verglichen und für gut oder für schlecht befunden. Aus alten Beziehungen sind neue entstanden und eine solche Beziehung ist, so denke ich, die Partnerschaft mit unserer Partnerstadt Schorndorf.

In den Jahren kurz nach der Wende wurde seitens der Stadtverwaltung Schorndorf unbürokratisch beim Aufbau der Verwaltungsstrukturen in der Stadt Kahla geholfen. Es wurden viele Kontakte geknüpft, über die Vereine, die Schulen, Parteien, die Verbindung der Kirchgemeinde und nicht zu vergessen die vielen privaten Kontakte.

30 Jahre später was haben wir geschafft, ein kleiner Rückblick:

Viele von Ihnen können sich sicherlich noch gut daran erinnern. Ganz Kahla war eine Baustelle. Eine Kläranlage wurde gebaut, die
Kanalisation wurde erneuert oder überhaupt erstmalig gebaut. Im Zuge dessen wurden auch viele Straßen erneuert. Ich möchte als Beispiel an den Zustand der Bahnhofstraße erinnern.

Kahla war eine der ersten Städte die von Stadtgas auf Erdgas umgestellt wurde. Das Gewerbegeiet im Camisch wurde geplant und die ersten Firmen siedelten sich an. Heute ist das Gewerbegebiet zu 98% ausgebucht.

Die historische Altstadt von Kahla wurde von vorne bis hinten Aufgegraben, der Marktplatz und alle Straßen in der Altstadt wurden erneuert. Wo vor 30 Jahren fast jedes Haus Baumängel aufwies so kann man heute überwiegend rekonstruierte Häuserfassaden bewundern. Einige Baugerüste stehen noch und auch Baulücken und Häuser mit Sanierungsbedarf sind auch noch vorhanden.

Doch ich bin mir sicher, mit dem Engagement der Kahlaer Bürgerinnen und Bürger können wir auch diese Lücken noch schließen.

Mit Blick auf die Aufgaben die wir bereits gelöst haben sollten wir an diesem 30. Jahrestag auch das geschaffte würdigen und darauf stolz sein. Natürlich nicht zu vergessen das noch viele Aufgaben vor uns liegen.

Wie die derzeitige Pandemiesituation, diese stellt uns vor viele gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme. Wenn wir diese Probleme genauso annehmen und diese gemeinsam lösen, können wir wieder mit Mut und Hoffnung in die Zukunft schauen.

In diesem Sinne möchte ich Sie ganz herzlich zu einem Glas Sekt oder Saft einladen und wünsche Ihnen und uns alles Gute für die Zukunft.